Der Vernichter | ||
Seine Orden | ||
[Birks Synopsis] |
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Laran Der Vernichter
Es begab sich aber, dass Tin, der die Welt beherrschte und allen Lebewesen befehlen konnte, nicht mehr unter den Göttern zu sein schien. Nothuns beherrschte das Meer und die Winde, Alpanu erschuf Leben wie sie es für richtig befand und Culsu rief die Lebenden nach ihrem Gutdünken. Gram erfasste Tins Herz, denn er wollte sein Volk zu Höherem führen und war nicht länger zufrieden mit dem wie es war. In seiner Trauer ließ er sich mit einem Drachenweibe ein, dass ihn mit ihren Reizen gelockt hatte und als er bei ihr gelegen hatte erhob sie sich vom Lager und sprach: Siehe Tin, dunkel ist die Stunde in der du zu mir kommst, und siehe düsterer wird sie noch werden ehe der Morgen graut. Denn da du nun bei mir gelegen hast und ich deinen Samen in mir trage, musst du mir zu Willen sein wie es das Gesetz befiehlt! Und Tin der erkannte, dass sie Recht sprach beugte sein Haupt und sagte: Dreimal darfst du mir gebieten und was ich dir gebe sollst du fortan behalten dürfen, doch wähle weise, denn deine Wünsche können zu deinem Fluch werden und am Ende wird mein Samen wieder mir gehören. Da sprach das Drachenweib: Als erstes wünsche ich die Kraft der Sonne in meinem Odem, auf dass ich alle lebenden Geschöpfe versengen kann, wie es mir beliebt. Und als sie noch sprach, schlug ihr feuriger Atem aus dem Maul. Das Weib lächelte zufrieden und sprach weiter nun wünsche ich die Kraft der Magie in meinem Geist, auf dass ich allen lebenden Geschöpfen befehlen kann. Und während sie noch sprach, formten sich die geheimen Worte der Dinge in ihrem Kopf, mit denen alles was ist beherrscht wird. Donnernd war ihr Lachen als sie die Macht spürte. Und zuletzt sprach sie von Gier überwältigt: Nun wünsche ich, dass alle Schätze dieser Welt mir gehören sollen! Da lachte Tin und sprach: Siehe Weib, deine Gier hat dich in die Falle gelockt und dies soll dein Fluch sein: Nach den Schätzen der Welt sollst du gieren, und kein Glück und keine Ruhe finden, solange du sie nicht besitzt, doch besitzen kannst du sie erst, wenn die Welt vergangen ist und sie dir nichts mehr nützen! Da brüllte die Drächin, denn sie erkannte den Fluch und wollte sich auf Tin stürzen, um ihn mit ihrem feurigen Odem zu verbrennen. Tin aber sprach, weiche Weib, nun gib mir, was du von mir besitzt! Und die Drächin schrie in unendlichen Qualen, als eine Hand von innen durch ihren Bauch stieß und mit einem Donnern betrat, das flammende Herz seiner Mutter in der Hand, Laran der Vernichter das Antlitz der Welt. Hinter seinem Rücken aber, aus dem toten Leib der Drächin, entfleuchte das Gezücht, das wir heute als die Drachen kennen. Feuerspeiend, Zaubermächtig, überwältigt von der Gier nach Reichtümern und Böse bis ins Mark. Laran legte die Asche des Herzens seiner Mutter dem Beherrscher des Universums zu Füßen und sprach: Vater lass mich dir dienen. Unrecht war meine Zeugung, Unrecht war meine Geburt, Unrecht ist meine Leben. Durch meinen Dienst an dir, werde ich im rechten Licht wandeln! Tin schloss seinen neu gewonnen Sohn in die Arme und sprach. Folge mir! Von nun an, sollst du an meiner Seite sitzen und der Arm meiner Vergeltung sein. Und er brachte ihn zu den anderen Göttern und sprach, seht her, dies ist Laran, mein Sohn. Huldigt ihm und bringt ihm eure Gaben dar. Als Erster trat Nothuns vor. Als sich die Wasser des Ozeans mit den Flammen der Vernichtung mischten, zischte es und ein gewaltiger Dampf stieg auf und Laran erkannte, dass ihm ein Gleichwertiger gegenüberstand und Nothuns lächelte und sprach, fortan sollst du die Gabe haben, dich in meinem Element der Luft frei zu bewegen. Dies ist mein Geschenk an dich. Seit diesem Tage, teilen sich Nothuns und Laran das Element Luft. Laran dankte seinem Bruder und sie schlossen sich in die Arme. Als Zweite trat Culsu vor. Die Schwärze der Nacht verhüllte die leuchtenden Flammen und die Kälte des Eises ließ das Feuer zu einem Glimmen zusammensinken. Laran erkannte, dass hier eine ältere Kraft heran schritt und beugte das Knie. In der Finsternis erschien ein weißes Leuchten und die Stimme der Totenherrin sprach, hiermit gebe ich dir das heilige Schwert des Krieges. Im Namen der Gerechtigkeit, der Vergeltung und des Kampfes gegen das Böse sollst du das Recht haben, Leben zu nehmen. Tief gebeugt empfing Laran diese Gabe. Seither ist es den Dienern Larans erlaubt, im Namen des heiligen Schwertes zu töten. Schließlich trat Tin vor und Laran fiel vor seinem Strahlen auf den Bauch. Tins Stimme klang in seinen Ohren als er sprach, dies ist der goldene Schild der Macht, auf ihm sollst du mich zu neuer Größe tragen und in seinem Namen ist es deine Pflicht, das Ansehen meines Volkes zu mehren. Seither ist es Larans Wunsch, einzig der Größe Tins zu dienen. Als letzte trat Alpanu hinzu und durch ihre Lebenskraft angefacht, stiegen die Flammen Larans hinauf bis zu den Sternen. Gewaltig war seine Erscheinung und die anderen Götter sahen die Gewalt seiner Flammen und fürchteten sich, denn seine Kraft drohte die ganze Welt zu vernichten. Und Laran jubelte, ob dieser nie gekannten Stärke. Inmitten der Flammen aber stand Alpanu, selber Flammen bekränzt, und sprach, siehe, dies ist mein Geschenk für dich. Und aus ihren Händen entsprang einer wunderschöner Vogel. Larans flammender Blick richtete sich auf das Tier und es verging sofort zu Asche. Doch in dem Augenblick wo es verging, entstand es neu und stieg mit Jubelgesang auf und wieder richtete sich der Blick des Zerstörers auf das Tier und erneut verging es in einer Flamme und geradewegs entstand der Vogel neu. Dieses Spiel wiederholte sich einige Male, bis Laran das Geschenk seiner Mutter erkannte. Er bedeckte sein Gesicht voller Scham und seine Flammen erstarben. Er sagte, geliebte Mutter, ich danke dir für das wertvollste aller Geschenke: Nothuns hat mir die Freiheit geschenkt, Culsu hat mir die Macht geschenkt und Tin gab mir die Göttlichkeit. Doch du gabst mir die Demut gegenüber dem Leben, das immer wieder neu entsteht und ewig ist! Da schloss Alpanu ihren neu gewonnen Sohn in die Arme, doch Sorge umflorte ihr Gesicht. In seinen Augen sah sie schwarze Flammen lodern, auf seinem Rücken sah sie die Drachenflügel seiner Mutter und sie erkannte, dass Laran das valianische Volk zu nie gekannter Größe führen würde, doch sie trauerte um den Preis, den das Leben dafür zahlen müsste. Fortan trat Laran an die Seite der valianischen Götter und der Aufstieg des Imperiums begann…
Laran entstand aus dem Betrug Tins an seinem Weib Alpanu, mit einem Drachenweib. Mit diesem Unrecht trägt Laran schon den Keim der Verderbnis in sich. Halb Gott, halb Drache hat Tin ihn, zu den valianischen Göttern erhoben. Er hatte, was den Göttern bis dahin fehlte, die Kraft sich Neues mit Gewalt anzueignen. Zu diesem Zweck wurde er von den Göttern mit den Insignien seiner neuen Gewalt ausgestattet. Nothuns gestattete ihm freie Bewegung außerhalb der Inseln des Kernlands, dies war zuvor seine Domäne gewesen, Culsu gab ihm das Recht Leben zu nehmen und Tin gab ihm die Allmacht eines Gottes. Einzig Alpanus Geschenk war zweischneidig. Denn obwohl Laran der natürliche Feind der Fruchtbarkeit und des Entstehens ist, ist er doch auch ihr Kind. Seine Kraft zu vernichten und zu siegen kann er nur entfalten, wenn er das Leben respektiert. Denn seine Kraft bedeutet in der Ewigkeit der Göttlichkeit nichts und ist einzig auf die Stärke der Menschheit ausgerichtet. Diese Erkenntnis schenkte ihm Alpanu, in dem sie ihm zeigte, dass er den Phönix als Sinnbild des Lebens nicht vernichten, sondern nur erneuern kann. Zwar schwächte sie dadurch seine Kraft, doch letztendlich gelang es erst ihr, ihn damit in das Pantheon einzubinden. Der Geburtsmakel Larans begleitet ihn von Beginn an. So hat Laran nicht nur die göttliche Seite des edlen Kriegers, sondern in seinem Inneren tun sich auch die Abgründe der sinnlosen Vernichtung auf. Immer wieder kommt es vor, dass der schwarze Drache von Laran Besitz ergreift und seine Gewalt in ein sinnloses Wüten verwandelt. In solchen Augenblicken ist einzig die sinnentleerte Vernichtung sein Trachten. Das Verhältnis der anderen Götter zu Laran ist zwiespältig und misstrauisch. Einerseits gaben sie ihm Macht. Anderseits betrachten sie ihn wie ein wild gewordenes Kind, das ihren ordentlich bestellten Vorgarten verwüstet. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich insbesondere Culsu und Nothuns gegen Laran gestellt. Tin hat den Weg der Kooperation gewählt, mit dem Ziel ihn zu kontrollieren und einzig Alpanu, scheint Laran gewähren zu lassen.
Doch Laran ist nicht nur der Gott der Vernichtung. Er ist der Gott des Krieges, der sich der göttlichen Ordnung unterworfen hat. Als Kriegsgott schätzt er all das, was seine Diener zu starken Kriegern macht: Disziplin, Mut, Ausdauer, Siegeswillen, Ehrenhaftigkeit und Aufrichtigkeit. Es ist ihm nicht wichtig, dass ein Kämpfer seine Arbeit ohne Entlohnung verrichtet. Im Gegenteil schätzt er Geschmeide und Reichtümer sehr. In der Verehrung Larans haben sich verschiedene Gruppen gebildet. Die einen verehren Laran als Gott des Krieges, der Ehrenhaftigkeit und des Strebens nach Größe. Sie betrachten den schwarzen Drachen als Erbe der Verdammnis, den es zu bekämpfen gilt. Sie sehen darin ihre Lebensaufgabe. Dieser Orden bezeichnet sich als „Träger des heiligen Schwertes“. Er ist von seiner Anlage her introvertiert und meditativ. Seine Anhänger versuchen durch Selbstkasteiung und geistige Kontrolle, den schwarzen Drachen in ihrem Inneren zu besiegen. Ihnen gegenüber steht der „Orden des goldenen Schildes.“ Ihrer Auslegung folgend ist Laran durch Verleihung des goldenen Schildes vollständig göttlich geworden und somit ohne Makel. Sie sehen ihre Aufgabe in der Mehrung der Macht und des Ansehens des Ordens und des valianischen Reiches. Mord, Massaker, Brandschatzung und Plünderung sind für sie Mittel, die keiner weiteren Rechtfertigung bedürfen. Die Mitglieder dieses Ordens sind im höchsten Maße gewaltbereit. Sie zögern keinen Augenblick, sich des schwarzen Drachens zu bedienen. Als dritte Fraktion gibt es die „Bewahrer der Flamme.“ Sie verstehen sich als Diener Larans, als Diener Tins und als Diener des valianischen Volkes. In dieser Reihenfolge. Nach ihrer Lehre wird die drächische Herkunft nicht als Schwäche, sondern als Stärke interpretiert. Laran sei auch wegen dieses Merkmales von Tin erwählt worden. Der Weg des schwarzen Drachen ist jedoch verschlungen und ein Ungeschulter kann sich leicht darauf verirren. In der Öffentlichkeit wird der Weg des schwarzen Drachen daher als Gefahr gebrandmarkt und seine Gefolgsleute verfolgt. Diesem Weg dürfen nur speziell geschulte Diener des Laran folgen. Jeder andere begeht Häresie. Die Geschichte der Kirche Larans und ihrer Orden:
Nach dem Entstehen des Larankults gab es zunächst nur eine Form der Verehrung. Diese entsprach im Prinzip dem Orden des goldenen Schildes. Die Dienerschaft des Laran war somit die ideale Gefolgschaft auf dem Weg Valians zur Großmacht. Letztendlich waren es zwar die Viarchen, die Valian zur Größe führten. Das strategische Geschick und die bedingungslose Bereitschaft zur Härte der Kirche des Larans war jedoch ein wichtiger Grundstein ihrer Macht. Das Auftauchen des goldenen Kreises auf rotem Grund auf den Schlachtfeldern Midgards, erfüllte die Menschen dieser Zeit mit Schrecken und brachte Angst in die Herzen der Gegner. Von nun an war klar, dass die Schlacht zu einer Orgie der bestialischen Gewalt werden würde. Ganz gleich wer am Ende den Sieg vom Schlachtfeld trug, die Gegner Valians hatten verloren. In der Frühphase des valianischen Imperiums gab es aber bereits Diener Larans, die seine Botschaft anders auslegten. Mit dem Krieg der Magier spaltete sich dann die Kirche. Diejenigen die sich den grauen Meistern zugehörig fühlten, bezeichneten sich selber als „Träger des heiligen Schwertes“. Mit diesem Namen wollten sie deutlich machen, dass der Gebrauch der Gewalt und das Recht zu Töten von Culsu an bestimmte Vorraussetzungen geknüpft worden war. In ihrer meditativen Mystik wandelte sich Laran zu einem Gott, der von seiner eigenen Herkunft getrieben war und verzweifelt gegen seine inneren Dämonen ankämpft. Dies erkennt er im Augenblick des Geschenkes Alpanus. Ihm zu folgen bedeutete für den kontemplativen Orden die Erfüllung im Kampf mit kühlem Kopf und heißem Herzen zu suchen. Gewalt musste im Einklang mit der göttlichen Ordnung erfolgen, nur so erhielt sie Rechtmäßigkeit. Dem Weg des schwarzen Drachen zu folgen, wurde als Verfehlung betrachtet. Das Symbol des weißen Kreuzes auf schwarzem Grund bedeutete von nun an für die Bewohner des Imperiums, dass einer bereit war, die Gerechtigkeit und die Menschlichkeit mit der Waffe zu verteidigen. Nach dem Sieg der grauen Meister war es zunächst dieser Orden, der die Geschicke des Laranordens in die Hand nahm. Doch nicht einmal hundert Jahre nach dem Ende des Krieges der Magier griffen die alten Kräfte wieder nach der Macht. Bei dem 2. Candranorischen Konvent 1683 wurden der Orden des goldenen Schildes und seine Auslegung der göttlichen Ordnung zwar für alle Zeiten als Häresie verdammt, doch die Träger des heiligen Schwertes konnten sich nicht als neue Führungselite durchsetzen. Zu klein war ihre Gefolgschaft und zu abgehoben und intellektuell ihre Botschaft. Der Bund der „Bewahrer der Flamme“ übernahm die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Kirche. In ihm vereinigten sich die alten gesellschaftlichen Eliten, womit es faktisch zu einer Restauration der alten Machtstrukturen kam. Der Bund bemüht sich um eine zivile Erscheinungsform der Kirche. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass sie an der Rückkehr des valianischen Imperiums zu alter Größe arbeiten. Diesmal jedoch unter der Leitung der Priesterschaft. Die Träger des heiligen Schwertes blieben eine Randgruppe in der Kirche Larans, die zunehmend mit Misstrauen und Widerwillen betrachtet wird. Sie selbst nehmen hingegen ihre Aufgabe als Bewahrer des rechten Pfades sehr ernst. Sie treten energisch jeglichen Bemühungen entgegen, den Orden erneut auf den Weg des schwarzen Drachen zu führen. So existiert hinter den Kulissen des Ordens ein Krieg, der außerhalb des Ordens nur selten wahrgenommen wird. Denn eine Tugend haben alle Anhänger des Laran gemeinsam: Unbedingte und bedingungslose Loyalität und Hingabe an ihren Gott, und das tiefe Vertrauen, dass, wer immer den Kampf am Ende für sich entscheidet, mit Sicherheit von Laran dafür ausersehen sei. Daher gibt es keinen Grund, andere Kräfte in die Geschicke der Kirche einzubeziehen oder auch nur, deren Aufmerksamkeit darauf zu lenken.
In der Vorstellung der Diener Larans existieren die unterschiedlichsten Bilder des Gottes. Doch zwei Wesensmerkmale sind ihm stets zu eigen. Er ist erstens wunderschön und zweitens triumphierend. Hässlichkeit und Niederlage sind für die Gläubigen ein untrennbares Begriffspaar. Diesem einfachen Bild folgt auch die Logik des Menschenbildes. Ein schöner siegreicher Mensch bildet das Ideal der Glaubensvorstellung. Tatsächlich lässt sich der Glaubensinhalt vieler Anhänger des Kriegsgottes auf diese einfache Formel bringen. In vielen Tempeln des Laran folgt die religiöse Darstellung genau diesem Muster. Die Statuen und Zeichnungen zeigen wunderschöne, athletische Menschen die dramatisch in triumphalen Posen dargestellt werden.
Die religiöse Mystik der Träger des heiligen Schwertes geht etwas tiefer. Sie betrachtet zwar das ideale Bild auch als Reflektion des Göttlichen im Diesseits, misst ihm aber selbst keinen göttlichen Inhalt bei. Ihr Verständnis von Schönheit bezieht sich auf die Perfektion des Geistes und des Körpers als Einheit. Innere Perfektion durch Meditation und geistige Schulung. Äußere Perfektion als die Folge von hartem und gnadenlosem Training. Sie stehen unbeirrbar in dem Glauben, dass nur der durch kontemplative Perfektion erreichte Sieg, die wahrhaftige Reflektion des Gottes darstellt. Die Schulung des Geistes ist in einem System mit den göttlichen Koordinaten Disziplin, Mut, Ausdauer, Siegeswillen, Ehrenhaftigkeit und Aufrichtigkeit aufgehängt. Zu jedem dieser Eigenschaften gibt es spezielle Meditationsübungen die den Geist stärken sollen und ihn vor den Versuchungen des schwarzen Drachens schützen sollen. Der schwarze Drache wird als Negation dieser Werte betrachtet, also Feigheit, Nachlässigkeit, Schwäche, Niedertracht und Lüge. Das Verhältnis des Menschen zu diesen moralischen Koordinaten bestimmen den Weg eines Menschen zur valianischen Dreifaltigkeit: Macht, Freiheit und Tod. Welchen Koordinaten man folgt, beeinflusst die Art, wie man die Göttlichkeit nutzt, um das zu tun, was einen wahren Diener Larans ausmacht: Kämpfen.
Gesellschaftliche Stellung: Die Kirche des Laran ist genau das, was von der Kirche eines Kriegsgottes erwartet werden kann - eine gut funktionierende Kriegsmaschine. Zu Zeiten des Seemeisterreiches unterstanden ihr weite Teile der Armee und sie kontrollierte riesige Besitzungen. Nicht immer war eine eindeutige Unterscheidung zwischen den Truppen des Imperiums und den Truppen der Kirche möglich. Die unerbittliche Härte ihrer Kriegerorden, ihre legendäre Grausamkeit und die Gier ihrer Befehlshaber machten sie zu einem Synonym für die Gewaltherrschaft des valianischen Imperiums. Selbst innerhalb des Imperiums regte sich Widerstand gegen diese Art der Kriegsführung. In der Kirche der Culsu erhielt Laran einen ernstzunehmenden Gegenspieler. Mit dem Niedergang des Seemeisterreiches kam es auch zum Niedergang der gesellschaftlichen Bedeutung der Kirche des Laran. In den Jahrhunderten der Seemeisterherrschaft, war es der Kirche jedoch gelungen, gewaltige Reichtümer anzuhäufen. In den Hallen unter den Tempeln Valians und der Küstenstaaten lagern die Beutegüter aus Jahrhunderten. In der Folge des Unterganges des Reiches formierte sich die laranitische Kirche im Gefolge der Kirche des Tin neu. Zu dem Schutz der valianischen Kernlande und der Besitztümer des Adels, trat nun der Schutz der valianischen Kaufleute und ihrer Handelsverbindungen. Mehr und mehr übernahmen die Glaubenskämpfer des Laran zivile Aufgaben. Doch die Gräueltaten der Kirche während der Seemeisterherrschaft sind nicht vergessen und auch die Laraniter lassen heute wieder keinen Zweifel daran, dass sie noch immer von der Macht des alten Imperiums träumen,… doch diesmal nicht unter der Führung von Magiern.
Organisation der Kirche Larans: Die Kirche ist im Sinne von Einheiten mit autonom agierenden Befehlshabern organisiert, die regelmäßig ihre Aktivitäten an die Spitze melden und von dort Richtlinien erhalten. Die Zweigstellen der Kirche sind Ordensklöster, in denen die Diener Larans ihre Kräfte für den Kampf sammeln und ausbilden. Häufig umfassen diese Klöster eigene Ländereien, kleinen Grafschaften vergleichbar, mit abgabenpflichtigen Bauern und Handwerkern. Diese Klöster unterhalten auch die Tempel in den nahe gelegenen Städten und deren Umland. Die Vorsteher der Klöster werden als Prinziparchen bezeichnet. Nicht selten residieren sie gleich weltlichen Fürsten in ihren Klöstern oder Tempeln. Gerne lassen sie sich die Vorsteher solch bedeutender Klöster dann als Fürstprinziparchen bezeichnen. Die Diener des Laran die in einem Ordenskloster leben, unterteilen sich in geistliche Brüder, Ordensritter und Waffenbrüder. Der Prinziparch trifft alle Entscheidungen die das Kloster betreffen. Bei wichtigen Entscheidungen ist es allerdings üblich, dass er sich mit dem Klosterkonvent berät. Diesem gehören alle Ordensritter, alle geistlichen Brüder und ausgewählte langjährige Mitglieder der Waffenbrüder an. Der Prinziparch hat auch das Recht, über alle Straftaten, innerhalb seines Klosterbereiches zu richten. Ausgenommen sind davon lediglich solche die durch Ordensritter, geistliche Brüder oder hochgestellte Angehörige des valianischen Reiches begangen wurden. Verstirbt der Prinziparch hat der Klosterkonvent das Recht, Vorschläge für die Nachfolge zu nennen. Die Prinziparchen sind dem Prinzipalkonvent Rechenschafts- und Gehorsamspflichtig. Der Prinzipalkonvent setzt sich aus fünf Prinzipalrasniarchen zusammen, die vom Candranorischen Konvent auf Lebenszeit gewählt wurden. Prinzipalrasniarch kann nur werden, wer bereits eine hohe Position innerhalb der Kirche bekleidet. Der Candranorische Konvent setzt sich aus den Kirchenoberen zusammen und tagt einmal im Jahr. Der Hohepriester der Kirche des Laran wird als Primarch bezeichnet. Er wird vom Prinzipalkonvent auf Lebenszeit gewählt und ist unumschränkter Herrscher innerhalb der Kirche. Seinen Befehlen ist durch jedes Kirchenmitglied unbedingt und unmittelbar Folge zu leisten. Der Primarch leitet die Geschicke der Kirche. Ihm stehen für die Erfüllung seiner Aufgaben verschiedene Würdenträger zur Seite, die er selber ernennt. Der Rasniarch von Candranor vertritt den Primarch in Abwesenheit. Er ist der wichtigste Mann nach dem Primarch. Der Rasniarch der Schwerter überwacht den Prinzipalkonvent und ist für die Bewaffnung und Ausrüstung der Klöster verantwortlich. Er wird im Kriegsfall vom Primarch als oberster Feldherr entsandt, bzw. vertritt den Primarchen in dieser Funktion. Der Rasniarch des Drachens verwaltet das Vermögen der Kirche und ist für die Sicherheit der Schifffahrtsrouten verantwortlich. Der Rasniarch der Freiheit ist für die Sicherheit des Hafens, die Schiffe der Kirche und den Transport der Truppen und des Materials verantwortlich. Dem Prinzipalkonvent gehört als ständiger Beisitzer ein Abgesandter der Kirche des Tin an, der ein Vetorecht bezüglich jeglicher Entscheidung des Gremiums hat.
Bei den Ordensrittern handelt es sich um magisch geschulte Elitekämpfer, die der Kirche und Laran verpflichtet sind. Die geistlichen Brüder sind in einem hohen Maße in der Zauberei und der Waffenkunst geschult, sie bilden das Herz des Ordens. Die Waffenbrüder sind in dem Sinne keine Mitglieder der Orden. Vielmehr handelt es sich um Soldaten, die im Auftrag der Kirche kämpfen. Dennoch wird von ihnen uneingeschränkte Glaubenstreue erwartet. Einige dieser Orden verwalten zahlreiche Klöster und Tempel und andere verwalten nur ein einziges Kloster mit öffentlichem Andachtsraum. Es gibt Stadtklöster in denen viele hundert Diener mit den unterschiedlichsten Fertigkeiten und Funktionen wohnen und Bergklöster in denen nur ein oder zwei Diener die Wacht halten. Grundsätzlich ist jedoch jeder Orden entweder dem Bund der Bewahrer der Flamme und ihrer religiösen Interpretation verbunden oder den Trägern des heiligen Schwertes. Die Kleidung der Kirchenmitglieder richtet sich danach welchem Kloster der Betreffende angehört. Die Klöster die sich dem Orden der Träger des heiligen Schwertes verbunden fühlen, sind in der Regel an ihren schwarzen Mänteln mit weißem Kreuz zu erkennen, wobei das Kreuz nur als Abstraktion des Schwertes betrachtet wird. Üblicherweise passt sich auch die restliche Kleidung der Farbgebung an. Die Träger des heiligen Schwertes sind besonders im Norden von Valian und im Hinterland Candranors vertreten. In Candranor, dem südlichen Valian, den Küstenstaaten, dem Pfortenarchipel aber auch auf den Schiffen der Kirche dominieren die Bewahrer der Flamme. Ihre Mäntel sind in einem gleißenden Rot mit einer stilisierten schwarzen Flamme auf goldenem Grund. Auch sie passen ihre restliche Kleidung und Rüstung diesen Farben an. Der goldene Kreis auf rotem Mantel wird heutzutage nicht mehr gesehen. Jeder der diese Farben in Valian oder den Küstenstaaten zur Schau trüge, müsste mit unmittelbaren gewalttätigen Konsequenzen rechnen. Aber auch in den restlichen Ländern rund um das Meer der fünf Winde ist dieses Symbol als Zeichen des Terrors und der Vernichtung nicht in Vergessenheit geraten. |
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Larans Orden Die Orden: Bewahrer der Flamme Die Träger des heiligen Schwertes Der Orden des goldenen Schildes [aufgelöst] Die Klöster: ... ... ... |